Hallo Mädels,
zum Wochenende wollte ich mich doch auch nochmal melden.
Anna: Wie geht's Dir? Ich drück immernoch fleißig die Daumen. Ich wünsche Dir soo sooo sehr, dass es dieses Mal endlich klappt!!!
Schmetti: Für dich auch ein dicker Daumendrücker, dass alles gut und schnell und komplikationslos geht. Ich bin schon ganz gespannt auf unser erstes (und einziges) Märzbaby (die anderen kommen ja nicht im März, deswegen "einziges"). Pat hat natürlich die ehrenvolle Aufgabe, uns so schnell wie möglich ein Foto hier reinzustellen. Kannst ihn ja schonmal vorwarnen
Katrin: Ich kann mir gut vorstellen, dass Du schon kugelrund bist. Dazu mal eine schöne GEschichte von meiner Patentante. Die war mit Zwillingen schwanger, als noch kein US oder ähnliches gemacht wurde. Der Arzt hat ihr immer gesagt, sie würde
ein Baby bekommen. Mein Opa meinte immer zu ihr "Du bist doch mit Zwillingen schwanger, so dick wie Du bist" -- "Nein Onkel Gerhard, das wird nur ein!". Zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin kugelte sie aufgeregt in das (Bekleidungs-)Geschäft meiner Großeltern und meinte nur "Ich brauch die ganz Baby-Ausstattung nochmal, ich bekomme Zwillinge". Wie gut also, dass es sowas wie US gibt.
Deine Frage, Katrin, wie wir auf die Länder gekommen sind, ist durchaus berechtigt. Als wir uns am Anfang näher mit Auslands-Ado beschäftigt haben, und uns darüber informierten wie und aus welchen Ländern man eigentlich adoptieren kann, fiel uns Nepal "ins Auge". Eigentlich hauptsächlich deshalb, weil wir da schon immer mal hinreisen wollten. Und als wir uns näher damit beschäftigt haben, gefiel uns das auch sehr gut. Dann haben wir mitbekommen, dass alle, die unbedingt aus Asien adoptieren wollen, zur Zeit aus Nepal adoptieren oder adoptieren wollen, weil Adoptionen in anderen asiatischen Ländern zur Zeit schwierig und lang oder ganz unmöglich sind.
Da wir uns ohnehin unsere Gedanken irgendwie offen halten wollten, haben wir uns weiter informiert. Wir haben ja kein Land, in das wir schon oft gereist sind oder zu dem wir sonst irgendwelche engen Beziehungen haben.
Auf Haiti sind wir mehr oder weniger gekommen, weil wir wissen, dass unsere Vermittlungsorganisation inzwischen sehr viele Kinder aus Haiti vermittelt und als wir uns näher mit dem Land beschäftigt haben, ist uns das ganze Ausmaß des Elends, in dem die Menschen und insbesondere die Kinder dort leben, überhaupt bewußt geworden. Natürlich wünschen wir uns in erster Linie, eine Familie zu sein, aber wenn wir dann auch noch einem kleinen Wesen helfen können, dass sonst keine Chance auf ein einigermaßen vernünftiges Leben (und das nicht einmal an unseren überzogenen Maßstäben gemessen) hat, paßt das ja auch ganz gut zusammen. Und Haiti ist wirklich unvorstellbar arm. Tja, nun muß das ganz natürlich auch machbar bleiben und so wie die Situation jetzt aussieht, geht garnichts, weil kein Behördenleben existiert und mithin auch keine Adoptionen bearbeitet, keine Pässe ausgestellt werden etc. Wir hoffen sehr, dass sich das in den nächsten Wochen und Monaten entscheidend verbessert, aber wenn nicht, werden wir uns noch einmal umorientieren und dann wohl nach Südafrika.
Warum Südafrika? Erstens ganz praktisch, weil unsere Vermittlungsorganisation von dort sehr gut vermittelt. Zweitens weil ich in meiner Jugend ein ganz ganz großer Afrika-Fan war. Das ist nur in den letzten Jahren ein wenig in Vergessenheit geraten. Und drittens gibt es da natürlich auch ganz viele Kinder, die nie in einer Familie werden leben können, entweder weil die Eltern zu arm sind oder weil die Familie an Aids gestorben ist (das ist gerade in SA natürlich ein riesen-Problem).
Kurze Frage von Dir, lange Ausführung von mir.
Liebe Grüße,
Chrissi