
Hallo, ihr Aktiven!!
Mein Wunsch/Vorschlag ginge dahin, dass den Patienten verständliche Aufbereitungen des statistischen Materials angeboten werden; also ausformulierte Kommentare zu den wichtigsten Erkenntnissen, die man aus dem DIR ziehen kann. Man kann ja jetzt schon viele Ergebnisse aus dem DIR ziehen, aber da die Darstellung völlig neutral ist und Ungeübte lange suchen müssen, bis sie die Zahlen finden, die für sie relevant sind, sollte das irgendwie im Sinne der Patienten aufbereitet werden.
- Auch die Bedeutung von Raten wird derzeit schön vernebelt; ein Beispiel ist hier die SS-Rate, die oft genannt wird, auch natürlich von den Ärzten in bezug auf ihre eigene Praxis. Die SS-Rate ist nämlich immer in bezug auf ET und NICHT in bezug auf begonnene Stimus.
Den meisten Patientin ist dieses nicht bewusst wenn sie die Behandlung beginnen; ein nicht unerheblicher Teil (siehe DIR) der IVF scheitert ja schon vor der Punktion oder in der Petrischale.
Die Baby-Take-Home-Rate wird (im Jahr 2000 bei IVF rund 14%; ICSI rund 17%; veröffentlicht im DIR 2001) einem ja sowieso von den Docs elegant verschwiegen; noch erbärmlicher wird die BTHome-Rate, wenn man miteinbezieht, dass sie nicht ab Stimu-Beginn kalkuliert wird, sondern ab Eizell-Behandlung!!! Also gilt diese nur für diejenigen, die die Hürden Stimu / Punktion überwunden haben....
Ich denke, dass solche Infos sehr wertvoll für die Paare sind; zwischen den oftmals von Ärzten 30-40% suggerierten "Chancen" (habe ich selber zu hören bekommen) und den knapp über 10% tatsächlichen Erfolgsquoten, ein Baby nach Home zu taken ist ein verdammt großer Unterschied, der eine ganz andere Entscheidungsgrundlage ist.
- Dann sollte auch die Parameter, die im individuellen Fall die Chancen der Paare vermindern oder vergrößern, klar gelistet werden.
Beispiele sind hier die Emby-Qualität, Anzahl der Embys, das Alter der Frau oder etwa die Stimu-Variante.
Aber mir ist schon klar, dass solche Infos nicht im Interesse der Docs sind...
Ich denke des weiteren, dass man nicht die SS-Raten im natürlichen Zyklus mit den Raten im IVF-Zyklus vergleichen sollte, weil das m.E. Äpfel u. Birnen sind.
Bei IVF wird ein irrer medizinischer und finanzieller Aufwand getrieben, der für die Patienten auch psychisch belastend ist; das ist eine ganz andere Geschichte, als es einen Zyklus im heimischen Bett zu probieren. Andererseits gibt es die Gruppe Patienten, die absolut auf IVF angewiesen sind (EL zu etc.).
- Abgesehen davon fände ich es schön, wenn man einen statistischen Weg finden würde, die "SS-Wunder" zu entmystifizieren.
Man hört ja immer wieder Meldungen von Paaren, denen man gesagt hatte, es ginge nur per IVF/ IVF-ICSI, die dann ganz normal auf natürlichem Wege ss werden. Diese werden dann als "Wunder" deklariert, auch gerne von den Ärzten, wobei aber meistens ein Behandlungs- oder Diagnosefehler den Geschichten zugrunde liegt. Alleine in meiner engsten Verwandtschaft gibt es zwei Paare, auf die so etwas zutrifft (1 "Wunderkind" nach vier Jahren unerf. KIWU, 3 -!!!!- "Wunderkinder" nach 7 Jahren unerf. KIWU), viele weitere Paare im Freundeskreis und hier im Forum, so dass ich natürlich nicht mehr an Wunder glaube, und es lagen z.B. bei meinen Verwandten eindeutige Grunderkrankungen vor, die übersehen wurden. Als die behoben wurden, hat's bei denen auch auf natürlichem Wege geklappt, obwohl die Docs meinten, es ginge nur mit IVF.
LG an alle Fleißigen!!!
