Ja Mondschäfchen, wir haben alle so unsere Empfindlichkeiten und neigen dazu (der eine mehr der andere weniger

) in Diskussionen von der sachlichen auf die emotionale Ebene zu wechseln.
Manchmal ist es aber auch wirklich schwierig, diese beiden Ebenen strikt voneinander zu trennen, denn unser Verstand und unser Gefühl sind ja auch in einem Zentrum zuhause

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Mit DEN Dinks, denen ich das "gönne", habe ich selbstverständlich nur jene gemeint, die mit ihrem offensichtlichen Egoismus geprahlt haben und einen als blöde dargestellt haben, weil man sich Kinder anschafft.
An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass wir in unserem Freundeskreis fast nur Dinks haben.
Ich möchte mich dafür entschuldigen, wenn meine Aussagen so verstanden wurden, dass angeblich alle Dinks Egos seien und nur die Familen den Heiligenschein drauf haben.
Wir müssen uns aber auch klar machen, dass es auch nicht die breite Öffentlichkeit erreicht, wenn man NUR sachlich bleibt. Die meisten lesen sich eben keine trockenen Artikel über die Vergreisung der Republik durch. Die öffentliche Debatte wird durch solche provokanten Artikel erst angeheizt. Dann muss man aber auch aufpassen (und die Medien sollten das auch tun), dass man nicht in die Hass - Schiene rutscht!
So, nun haben wir uns wieder gegenseitig die Sachschiene zugesichert. Wie geht es nun weiter? Wie kann man Kindererziehungszeiten und Beitragszeiten gerecht zuordnen?
@Stella38
Dein Argumentationsweg ist zum Teil falsch. Darf ich berichtigen? Da ich kein Steuerfachmann bin, bin ich für weitere kluge Köpfe dankbar, die hier weiter "eingreifen" könnten!
doppelverdienendes Elternpaar mit beide Steuerklasse 4 (also kein Splitting)
Bei der gemeinsamen Steuererklärung wird die Splittingtabelle angewendet! Es kommt also letztendlich aufs selbe raus, ob die Kombi 4/4 oder 3/5 gewählt wird.
Unterstellt man das selbe zu versteuernde Einkommen, zahlt ein Ehepaar mit Kindern genau den selben Betrag zur Einkommenssteuer wie das kinderlose Ehepaar. Der Kinderfreibetrag wirkt sich nicht aus (steht jedenfalls immer in unserem Steuerbescheid)! Lediglich bei der Berechnung des Soli (relativ kleiner Anteil) und bei der Berechnung der Kirchensteuer (betrifft nicht jeden) wird der Kinderfreibetrag angerechnet.
Fazit: Bei der Berechnung der Steuern wirkt die Kinderzahl so gut wie gar nicht aus. Der steuerliche Ausgleich erfolgt fast nur über das (vor einigen Jahren) erhöhte Kindergeld. Den Steuervorteil für Familien kannst du dir also genau ausrechnen: monatlich 154 Euro x Kinderzahl, ab dem 4. Kind etwas mehr.
mit seinen Steuern auch Kindergärten, Schulen, Unis, Spielplätze etc pp mitfinanziert, die es nicht braucht
Ok, spinnen wir den Faden mal weiter: Wenn sich die kinderlosen dieser Generation daran nicht beteiligen wollen, dann dürfen sie aber auch später nicht davon profitieren. Wenn du also in Not bist und die Polizei anrufst, dann sagt dir der Polizist: Tja warum sollte ich dir helfen, denn meine Schule und Ausbildung hast du nicht mitfinanziert!
Gut, das ist natürlich total überspitzt, wollte damit nur klarstellen, dass auch die Kinderlosen von heute auf die nächste Generation angewiesen sind, nicht nur bei der Sozialversicherung!
Fakt ist, daß die Abgaben in Deutschland generell zu hoch sind
Stimmt, vor allem die Arbeitslöhne sind zu hoch belastet. Deshalb werden ja auch solche Systeme wie die Bürgerversicherung diskutiert.
Außerdem zahlten beide in die KK ein, während nicht arbeitender Elternteil und Kinder mitgetragen werden.
Die beitragsfreie Mitversicherung von nicht-erwerbstätigen Ehefrauen ist unabhängig davon, ob Kinder vorhanden sind.
Mit den Kindern hast du Recht, aber so ist der Grundsatz des Solidaritätsprinzips in der GKV: Das geht je nach finanzieller Belastbarkeit und Kinder haben nun mal noch kein eigenes Einkommen. Auch Erwachsene kommen in diesen Genuß, wenn sie in finanzielle Not geraten: Bei Arbeitslosigkeit zB bist du automatisch weiter pflichtversichert und zahlst keine extra Beiträge.
und dann noch im Ballungsgebiet wohnt, wo ein Gehalt schon mal für die Miete weg ist
Nach dieser Argumentation müssten Familien in Ballungsgebieten leider verhungern, denn das Gehalt des einen Partners geht ja voll für die Miete drauf und dann ist nix mehr da zum Leben

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Ausserdem müssen Familien mit Kindern etwas mehr für die Wohnung ausgeben, denn etwas Raum brauchen die lieben Kleinen ja auch. Etwas grüner möchte man ja auch wohnen, denn die Kinder sollen ja auch draussen spielen können.
Um Geld zu sparen kann man als Familie im Ballungsgebiet natürlich auch ins billige Hochhausghetto ziehen, da werden die Kids gleich von der Straße erzogen und man spart sich den Kindergartenbeitrag

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Ok, ok, bitte nicht gleich über mich herfallen, das Ganze habe ich jetzt mal ganz spontan nach Schnauze geschrieben und zT auch mit einem lachenden Auge. Also bitte nicht persönlich angegriffen fühlen!
