rentenkürzung für kinderlose - protest!!!

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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

@Bea: keine Angst, meine Aussagen waren auch etwas übertrieben. Aber ich hab derzeit Deutschland wirklich momentan hier stehen (denk dir die entsprechende Geste dazu).

Was Familien im Ballungsgebiet betrifft: ich hab Freunde mit Kinder und ich beneide die echt nicht um ihre finanzielle Lage.

Ich finde es nur eine Sauerei, daß man bei DINKS nur und ausschliesslich darauf schaut, daß sie keine Beitragszahler produziert haben. Denn sie tragen ja einiges mit und bekommen anderse Sachen dafür nicht. Wenn nicht ein paar Leute ihr Geld "verprassen" hat eine ganze Menge Industriezweige Probleme . Ich finde es halt ätzend dass derzeit in der Gesellschaft Leute mit Kindern die beitragszahlerproduzierenden Gutmenschen sind und Leute ohne per se die Bösen. Ohne genauer hinzusehen. Das System krankt doch daran dass nicht rechtzeitig Weichen gestellt wurden wie in anderen Ländern, sprich vorhandenes Geld vermehren statt nur Rente aus den Beiträgen der derzeit arbeitenden zu finanzieren. Und Kapitaleinkünfte an den Beiträgen beteiligen. Und ich bin ein wenig traurig über die Generation meiner Eltern, von dernen immernoch einige am jammern sind- ohne jetzt alle über einen Kamm scheren zu wollen, ich betrachte wirklich nur Menschen die ich selbst kenne: Haus gekauft in den 70ern, als man es noch finanzieren konnte, Jobsicherheit 30 Jahre lang bei demselben AG oder im Fall meiner Mutter städtische Angestellte, Rente die absolut ausreicht. Und da finde ich kann man wirklich verlangen, daß sich an Krankenkosten beteiligt wird, anders als bei meiner Oma die kriegsbedingt 700 Mark Rente hatte. Oder dass halt auch mal eine Nullrunde gefahren wird. Anschaffungen sind alle getätigt, Kinder müssen nicht mehr versorgt werden etc.

Wenn aber jetzt ungewollt Kinderlose doppelt bestraft werden sollen, dann machich echt nicht mehr mit. Nach all den Kosten. Mit einem EmSchG das den Erfolg behindert. Kinder sind doch Privatsache, deshalb wird die KB ja jetzt nicht mehr voll übernommen? Warum also dann sagen "Strafe wg. Nichterfüllung gesellsch. Pflicht"? Ist es nun privat oder nicht? Dies ist eine Unlogik die man angreifen können sollte. Wenn Nichtgebären also jetzt bestraft wird, möchte ich bitte 10 Versuche vollfinanziert, mit allen Extras wie Kryo usw. das man ja immer selbst bezahlen durfte.... :wink: da ja auch die wahrscheinlichkeit ss zu werden zwischen dem 7 und 9 versuch am höchsten sein soll.....

Ich würde echt gern klagen, falls es soweit kommt. Nur kann es sein, dass ich ohnehin bis dahin in einem europäischen Nachbarland leben werde, das die Reformen nicht verschlafen hat. Ich bin eh nicht mehr kompatibel mit Deutschland nach mehr als 10 Auslandsjahren,...... :wink:
Liebe Grüße
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Ella
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Beitrag von Ella »

Bei der Sammelklage wäre ich auch gerne dabei!!! Mittlerweile sind wir auch soweit, dass ich zur Behandlung ins Ausland gehen werde, zur Not auch komplett eigenfinanziert. (Auf die 50 % Beteilung der deutschen KK für so ne "eingeschränkte Behandlung", die man sich noch dazu mit dem Trauschein erkaufen muss, werden wir wohl "dankend" verzichten). Weiß eigentlich jemand, wann der Prozess der Väter, die keine RV mehr zahlen wollen, weitergeht?
Ist echt schwer, bei dem Thema nicht emotional zu werden :D
Liebe Grüße,
Ella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hi Bea,

schön, dass wir das geklärt haben, ich bin derzeit wohl auch etwas leicht "auf die Palme" zu bringen... :oops: Und Ihr habt offensichtlich sehr andere Erfahrungen als wir gemacht, ist ja mal interessant, das von der "Gegenseite" aus zu betrachten.

Das sich der Kinderfreibetrag steuerlich nicht auswirkt, verstehe ich nicht. Aber ich kenne mich da nicht aus, vielleicht habe ich es auch nicht verstanden. :roll:

Ich hatte Stella nicht so verstanden, dass sie nicht bereit ist, Schulen usw. zu finanzieren. Fakt ist ja, dass man auch ohne Kinder so etwas von der Infrastruktur mit finanziert und ein Paar mit doppeltem Einkommen dann eben sogar in entsprechender Höhe. Ich hab da auch kein Problem mit, nur sollte das bei den Rentenüberlegungen mit berücksichtigt werden.
Mir persönlich ist es sogar sehr wichtig, dass in solchen Gebieten investiert wird, hab neulich mal so einen netten Kommentar gelesen "Bei Straßenbau spricht man von Investitionen, bei Bildung von Kosten". Das hat es schön auf den Punkt gebracht.

Hi alle,

Vielleicht sollte man den Rahmen etwas erweitern. Es geht ja nicht nur drum, innerhalb der Gruppe der ohnehin schon stark gebeutelten Arbeitnehmer etwas einzukassieren bzw. umzuverteilen, in dem Fall kinderlose Arbeitnehmer und solche mit Kindern.
Ich denke mal, es gibt noch viele andere, die auch nicht schlecht leben, und die bisher überhaupt nicht oder kaum zur Kasse gebeten werden wie Aktionäre und Erben.

Es kann doch nicht sein, dass unsereins jeden Tag schuften geht und auf der Steuerkarte unten fast die Hälfte von dem steht, was ganz oben steht. Leute, die verglichen damit auf einfachem Wege zu Geld kommen, werden hingegen fast überhaupt nicht zur Kasse gebeten. Auch die Beamten könnten ja mal in das normale Rentensystem einzahlen.

Ich verstehe das auch von der Logik her nicht. Arbeit hält doch die Wirtschaft am Leben, weil neue Produkte erzeugt, Dienstleistungen erbracht werden. Warum muss man dann dauernd darüber nachdenken, ob es eigentlich noch "wirtschaftlich" ist, zu arbeiten???? :roll: Es sollte doch attraktiver sein, zu arbeiten als etwas zu erben???
:roll:

Naja, vielleicht ist das nur der Neid der Besitzlosen :roll: , aber ein bischen merkwürdig finde ich es doch. Vielleicht denlke ich ja anders, wenn erst der superreiche verstorbene Onkel aus den USA auftaucht. :wink:

Liebe Grüße

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

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JBB
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Beitrag von JBB »

Hallo Mondschaf,

das liebe ich so an diesem Forum: Trotz emotionaler "Entgleisungen" schaffen wir es hier fast immer, wieder zur Sachebene zurückzufinden.

Schön dass wir die Mißverständnisse beseitigen konnten :knuddel: .

Das mit dem Kinderfreibetrag ist schnell erklärt:

Früher gab es ein relativ geringes Kindergeld (50 DM zu der Zeit als mein Großer geboren wurde). Der steuerliche Ausgleich geschah über den Kinderfreibetrag, man "hatte ein Kind auf der Steuerkarte". Dann gab es ein Gerichtsurteil, dass es ungerecht sei, dass Geringverdiener mit Kindern verhältnismäßig weniger oder kaum vom Kinderfreibetrag profitieren als Großverdiener. Wenn man eh schon wegen des "Existenzminimums" keine Einkommenssteuer zahlt, nützt einem der Kinderfreibetrag herzlich wenig.
Seit diesem Urteil wurde das System geändert: Das Kindergeld wurde deutlich angehoben, damit auch die Geringverdiener profitieren konnten. Bei der Einkommenssteuerberechnung vergleicht das Finanzamt das erhaltende Kindergeld mit der Steuerersparnis, die durch die Anwendung des Kinderfreibetrages entstehen würde. Ist nun das Kindergeld höher (bei Normalverdienern ist das die Regel), dann wirkt sich der Kinderfreibetrag eben nicht aus.
Fazit: Der Kinderfreibetrag wirkt sich nur bei Ehepaaren mit sehr hohem Einkommen aus.

Trotz dieser Änderungen hält sich hartnäckig das Gerücht, Familien hätten das Kindergeld UND die Steuererleichterung zur Verfügung.

O.k. soooo kurz ist die Erklärung nun doch nicht ausgefallen, konnte das irgendwie nicht kürzer fassen. Ich hoffe, du konntest dich wachhalten? :lol:


Mondschaf, deine Forderung darf ich mal so zusammenfassen: Nicht nur das arbeitende Volk soll belastet werden, sondern auch diejenigen, die das Kapital in den Händen halten, zB Vermögende, Aktionäre.
Welche Partei hat denn die Vermögenssteuer wieder abgeschafft? :wink:

Dann kommt immer gleich das Gegenargument: Wenn wir das Kapital zu stark belasten, dann geht das Kapital eben ins Ausland.

Ich sage nur: Risiken und Nebenwirkungen der Globalisierung!

Meiner Meinung nach ergeben sich solche Probleme, weil einerseits durch die Globalisierung vieles möglich wird (zB die Kapitalflucht), auf der anderen Seite aber wegen der verschiedenen Gesetze der diversen Länder keine einheitliche Handlungsschiene möglich ist.

Kurz gesagt: Die Armen sitzen in ihrem Elend fest, während die Reichen das sinkende Schiff verlassen. Hier steht Deutschland noch ganz am Anfang der Spirale. In anderen Ländern ist das noch viel krasser ausgeprägt.

So, genug das Gehirn zermatert! Hatte heute einen schweren Tag und werde nun noch ein wenig herumsurfen!
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hi Bea, :knuddel:

ja, Du hast recht, das ist wirklich schön und in gewisser Hinsicht fast noch besser, als wenn es nie Konflikte geben würde. :knuddel:

Ja, jetzt, wo Du es schreibst, dämmert es mit, dass ich das mit der Wahlmöglichkeit zwischen Kindergeld und Freibetrag auch schonmal gehört habe. :oops:
Naja, man kann sich da noch über ganz andere Sachen aufregen, z.B. über Kosten für Kindergärten. Die sind doch, sobald man etwas besser verdient so hoch, dass man sich schon überlegt, ob man für die paar Euro Unterschied wieder arbeitet. Und das finde ich schlimm, weil Frauen ja oft wesentlich schlechter als Männer verdienen, im Zweifelsfall bleibt dann die Frau zu Hause, bis die Kinder in der Schule sind und dann hat sie nach dem langen Aussetzen einen entsprechend schwierige Rückkehr ins Arbeitsleben.

Naja, andererseits jammern die Arbeitgeber ja immer, dass die Lohnnebenkosten so hoch sind und verlagern deshalb Arbeitsplätze ins Ausland... Es würde sicher mehr Arbeitsplätze geben, wenn die Lohnnebenkosten geringer wären. Und es würde die Wirtschaft ankurbeln, wenn die Leute mehr Geld hätten. Bei der derzeitigen Ungewissheit macht doch keiner große Anschaffungen. Eine Erbschaft kann man ja nicht so einfach ins Ausland transferieren (denk ich mal... bin da vielleicht naiv. :roll: )

Hoffe, Du hast Dich gestern noch gut von Deinem anstrengenden Tag beim Surfen erholt!!!

Liebe Grüße

Mondschaf
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

Hi Mädels,

ja, ihr hattet mich richtig vertanden, ich habe nichts dagegen, Infrastruktur zu bezahlen, die ich (noch?) nicht benötige. Ich wollte nur mal ein mögliches Argument noch einbringen. Ich finde halt diese Verurteilung der Kinderlosen per se und ohne Differenzierung ungerecht, wenn gleichzeitig man den Eindruck hat, die Gesellschaft und vor allem die Politik WILL gar keine Kinder:

* Gesundheitsreform - was ist dazu noch zu sagen

* Versorgung Frühgeborene streichen - die Viagra vom 60 jährigen der seine 30 jährige Freundin poppen will wird aber bezahlt

* immer nur die Arbeitnehmer mit allem belasten, Steuern sind viel zu hoch. Beamte, Einkünfte aus nicht-Arbeit, wo sind die Beiträge?

* Rentner mit hohen Renten - und die gibt es!: Eigenbeteiligung?

* Kindergeld nach Gießkannenprinzip. mal ehrlich, unsere Sozien in der Kanzlei mit einem geschätzten Einkommen von mind. 250000 €/Jahr plus Mieteinnahmen plus Anteile....brauchen die es wirklich?

* Schulsystem und Kindergartensystem das man nur als schrottreif bezeichnen kann

* man kriegt leichter mit 3 großen Kötern eine Wohnung als mit einem Kind

* bezahlbarer Wohnraum im Ballungsgebiet: gibts nicht

Kinder werden mal in der Sonntagsrede erwähnt, ansonsten tut man gar nichts. Ich bin oft in den Niederlanden, ich will gar nicht anfangen, die Unterschiede aufzuzählen. Warum hat da jede Familie eher 2-3 Kinder als das neurotische Edel-Einzelkind mit Markenklamotten, das hier immer öfter auftritt, vor allem in der STadt? (ich kenne welche, bitte nicht hauen, Eure meine ich nicht falls da noch eInzelkindern sind. Sondern so Yuppie-Nachwuchs von profiliersüchtigen Eltern).

Frage ist was man tun kann, denn bei den Parteien seh ich echt keinen Unterschied mehr.
Liebe Grüße
Stella38, Katzenmama Bild

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Birgit~
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"Kinder oder Knete ?" - TV-Diskussion, heute

Beitrag von Birgit~ »

Hallo,

heute Abend gibt es eine Diskussion ( auch Zuschauertelefon) im SWR ( RP)
mit dem Thema :


Kinder oder Knete - Sollen Kinderlose stärker zur Kasse gebeten werden?


Info zur akt. Sendung : http://www.swr.de/laendersache-rp/

Teilnehmer:

Ursula von der Leyen (CDU, Familienministerin Niedersachsen)
( jetzt Ministerin, früher Gynäkologin,Mutter v. 7 Kindern ! )
Peter Schmitz (FDP, familienpolitischer Sprecher Rheinland Pfalz)
(Zahnarzt)
Dr. Jürgen Borchert, (Experte für Familienrecht)
(Richter)


SWR 20.15-21.00
Showview: 5-894-245


...bin mal gespannt, wie sich Fr. Leyen äußert, bei "Biolek" zeigte sie viel Verständnis für ungewollt Kinderlose, deren schwierige Situtation sie aus ihrer Tätigkeit als Gynäkologin sehr gut kennt...und was Hr. Schmitz , auch Arzt, dazu meint.
Eigentlich könnte man von den beiden Medizinern schon erwarten, daß sie die "ungewollte Kinderlosigkeit" von Paaren und deren Situation in der Repromedizin, bei Ihrer Diskussion berücksichtigen.

Liebe Grüsse,

Birgit
Claude
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Beitrag von Claude »

Hallo,
ich habe in einem Newsletter folgendes gefunden:

15.10.2003
Im Rahmen der geplanten Sozialreformen zeichnet sich eins immer mehr ab: wer nicht für Nachwuchs sorgt, soll zukünftig kräftig zahlen. Dass nun auch noch die ungewollt Kinderlosen doppelt gestraft werden, setzt dem ganzen die Krone auf.

42 Prozent der Akademikerinnen bleiben heutzutage kinderlos. Karriere oder Kind ist nicht nur eine sehr persönliche Frage, sondern aktuell auch eine politische, nämlich im System von Rente, Gesundheit und Alterspflege. Nichts davon ist heute noch nach altem Muster zu finanzieren.

Bert Rürup, der Berater der Bundesregierung, und Roman Herzog (CDU), der Beauftragte der Opposition, haben getrennt nach Lösungsvorschlägen gesucht, wie man - sozialverträglich - die sich abzeichnenden Renten- , Gesundheits- und Pflegeprobleme lösen kann. Dabei geraten zunehmend die Kinderlosen ins Visier.

Wenn es nach Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) ginge, sollen Kinderlose keine Witwenrente mehr bekommen - zu Gunsten von Eltern. Herzog und Erwin Teufel (CDU) möchten die Anrechnung von Kindererziehungszeiten bei der Rente verdoppeln: bislang müssten Eltern durch Rentenbeiträge und Kindererziehung doppelt zahlen, Kinderlosen sei deshalb ein höherer Beitrag zur Alterssicherung zuzumuten. Peter Müller (CDU) will Kinderlosen die Rente kürzen.

Auch Prof. Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts, fordert bei den Korrekturmaßnahmen eine Konzentration auf Kinderlose. Die hätten das Geld, das Eltern in die Kindererziehung steckten, für eine Anlage am Kapitalmarkt zur Verfügung. Und vielleicht kommen auf Kinderlose noch viel weiter reichende Konsequenzen zu als lediglich finanzielle. 46 Bundestagsabgeordnete fordern, dass Eltern künftig bei Wahlen auch für ihre Kinder mitwählen dürfen.

Angesichts dessen ist es geradezu grotesk, dass solchen Paaren, die ungewollt kinderlos sind und sich sehnsüchtig Kinder wünschen, dabei medizinische und psychologische Hilfe benötigen, die finanzielle Unterstützung bei der Behandlung dieser Kinderlosigkeit radikal gekürzt wird.


Mir platzt bald der Kragen, da man immer der Prügelknabe ist - dabei habe ich es mir nicht ausgesucht, kinderlos zu sein.
Weitere Kommentare spare ich mir erst mal - ich werde sonst veilleicht unsachlich.

Claude
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Schnutz
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Beitrag von Schnutz »

Hallo Claude,

ich stimme Dir hier vollstens zu! Auch mir geht bald die Hutschnur hoch, wenn man solche *mecker* (endschuldigung) SAUDOOFEN!!!! Aussagen hört.
Man hat von den deuschen Politiker so die Nase voll. Egal wer an der Macht ist,
es wird nur Stuß gesprochen und umgesetzt!

So, daß war mein Wort *mecker* (bzw: Schimpftiraden) zum Wochenende.
Das Problem ist nur: Es interessiert die Oberen einen Dreck, was wir machen
oder sagen. Die tun was sie wollen. Dabei hat jeder dieser Politiker den Eid geschworen, zum Wohle des Staates! Ha, ha, ha

Gruß´
Schnutz
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bienemaja35
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antwort vom minister teufel erhalten

Beitrag von bienemaja35 »

:evil: *mecker* *mecker* *mecker* *mecker*

hallo mädels, ich bin sprachlos! ich hab soeben eine mail bekommen, die möchte ich euch nicht vorenthalten! da fällt mir ja der kaffee ausm gesicht! *mecker* *mecker* *mecker* *mecker* ich koche vor wut!



.....für Ihr elektronisch übermitteltes Schreiben vom 3. Oktober 2003 danke ich Ihnen im Namen des Herrn Ministerpräsidenten Erwin Teufel MdL. Der Herr Ministerpräsident hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.

In Ihrem Schreiben sprechen Sie Zeitungsberichte an, die sich offensichtlich auf eine Pressemitteilung des Staatsministeriums vom 1. Oktober 2003 beziehen. In dieser Pressemitteilung hat Herr Ministerpräsident Erwin Teufel MdL ein gestaffeltes Beitragsmodell für die gesetzliche Rentenversicherung gefordert, wonach Familien bei den Rentenbeiträgen sofort entlastet werden und Kinderlose höhere Beiträge zahlen sollen.

Zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, dass mir klar ist, dass diese Forderung bei Versicherten ohne Kinder nicht auf Begeisterung stößt. Ich bitte Sie aber Folgendes zu bedenken: Versicherte mit Kindern stärken die gesetzliche Rentenversicherung sowohl durch Beitragszahlung als auch durch die Sicherung des Bestandes künftiger Beitragszahler. Menschen ohne Kinder leisten dagegen ausschließlich Beiträge und somit nur einen Teil dessen, was zur Erhaltung des auf dem Generationenvertrag beruhenden umlagefinanzierten Systems der gesetzlichen Rentenversicherung erforderlich ist.

Es ist unbestreitbar, dass Familien durch unser derzeitiges System doppelt zur Kasse gebeten werden. Sie leisten ihre Beiträge zur Rentenversicherung und sie tragen die Kosten für die Erziehung der Kinder, die dann als Erwachsene die Beiträge für die Rentner von morgen aufbringen sollen. Kinderlose dagegen zahlen zwar ebenfalls Beiträge zur Rentenversicherung, aber sie haben keine Kosten für Kinder und verfügen daher auch über einen größeren finanziellen Spielraum. Deshalb ist es nach unserer Auffassung zumutbar, von ihnen auch einen höheren Beitrag zur Alterssicherung zu verlangen, wobei der Arbeitgeberanteil zur Begrenzung der Lohnnebenkosten unverändert bleiben sollte.

Mir ist bewusst, dass Sie, nachdem Sie ungewollt kinderlos sind und nur auf dem Weg der künstlichen Befruchtung Ihren Kinderwunsch erfüllen können, darunter sehr leiden und daher den Gründen, die für eine Einführung eines gestaffelten Beitragsmodells in der gesetzlichen Rentenversicherung sprechen, kaum zugänglich sein dürften. Dennoch möchte ich betonen, dass es sich bei diesem Beitragsmodell um „keine Bestrafung“ Kinderloser handelt, sondern es allein darum geht, mit einer gerechtfertigten Entlastung von Familien wichtige bevölkerungs- und familienpolitische Signale zu setzen.

Ich darf Ihnen die freundlichen Grüße des Herrn Ministerpräsidenten übermitteln und verbleibe selbst

mit freundlichen Grüßen



gez. Julian Würtenberger


:evil: keine bestrafung????? ich les wohl nicht richtig? die haben ja ein ei aufm kopf! man ist ja schon gestraft genug, das man sich seinen größten wunsch ab januar nicht mehr leisten kann aus "gesundheitsreformlichen gründen" und dann soll man auch noch verständnis dafür aufbringen, das man mehr zahlen soll weil man kinderlos bleibt? wo soll das noch hinführen? oje, oje, armes deutschland. das erinnert mich irgendwie an dunkle zeiten im letzten jahrhundert. ich erinnere hier nur an die tassen und den 100 reichsmarkschein vom reichskanzler für das 10. geborene kind einer familie. nur eben umgekehrt hier.... versteht ihr was ich sagen will? grrrrrrrrrrr, und das schreibt da oben eine frau! noch schlimmer!

ich geh mich jetzt auskotzen. schönen tag euch allen!
tschaui biene maja35
Man ist dann glücklich verheiratet, wenn man lieber heimkommt, als losfährt. (Luise Ullrich)
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