Verfasst: 20 Okt 2003 13:54
Hallo in die Runde!
Die Diskussion ist natürlich sehr emotional, weil die ungewollt Kinderlosen durch derartige Maßnahmen noch einmal zusätzlich an den Schmerz über ihre Situation erinnert werden. Ungewollt Kinderlose wollen Normalität, sie wollen eine Familie, und nicht „stigmatisiert“ werden.
Aber man darf nicht vergessen, dass das Hauptproblem die GEWOLLTE Kinderlosigkeit oder relative Kinderarmut in Deutschland ist, die das jetzige Rentensystem in Frage stellt. Es ist ja zu Zeiten entstanden, als man sich noch gar nicht ausmalen konnte, dass die Geburtenrate so drastisch runtergeht. Und da ist unsere Generation generell bestraft, weil sie z.Zt. die Renten der Eltern zahlt, aber überhaupt nicht weiß, ob das System fortbesteht. Wenn nicht bei unserem Renteneintritt genügend junge Zahler da sind, dann funktioniert das System schlichtweg nicht mehr. Es MUSS also etwas getan werden, und das hat nichts mit Sympathien für politische Fraktionen zu tun. Wg. der Konjunktur und leeren Kassen wird sich vieles in Zukunft ändern.
Bei der momentanen demographischen Entwicklung tun sich schon mal grundsätzliche Ungerechtigkeiten auf; Familien, die mehrere Kinder aufziehen, fragen sich m.E. zu recht, warum sie nicht mehr bei den Renten entlastet werden, zumal sie ja der Republik mehrere zukünftige Rentenzahler „liefern“ und die Erziehung/“Aufzucht“ der Kinder sehr kostenintensiv ist. Familien werden ja z.B. besonders durch die Mehrwert-Steuer belastet, weil sie gezwungen sind, einen Großteil ihrer Einkünfte auszugeben (Lebensmittel, Kleidung...).
Das System ist also überhaupt nicht mehr gerecht, weil ja ein Teil der Bevölkerung ganz freiwillig nichts mehr zur zweiten Säule des Rentensystems, der „Produktion von zukünftigen Rentenzahlern“, beiträgt. Das darf man nicht vergessen: viele Frauen, Paare verzichten ganz auf Kinder oder beschränken sich z.B. auf nur ein Kind und leben gut damit, das ist auch ihr gutes Recht.
Man müsste also die ganze Sache staffeln, um mehr Gerechtigkeit hineinzubekommen; z.B. die mit 2,3 oder mehr Kindern sollten bestimmte Abschläge bekommen; genauso die ungewollte Kinderlosen in Höhe ihrer Aufwendungen für die selbst gezahlten KIWU-Behandlungen. Ich denke aber nicht, dass es in irgendeiner Form vertretbar wäre, dass ungewollte Kinderlose als besonderes Trostpflaster rententechnisch so behandelt werden – wenn es denn nun zu einer Staffelung der Beiträge kommen sollte – wie Familien mit mehreren Kindern.
Viel besser wäre es natürlich, sofort ganz viele positive Anreize zu schaffen, damit die Deutschen mehr Kinder bekommen, dann sind solche Themen nämlich erst mal wieder vom Tisch und man könnte den traurigen Anteil derjenigen, die trotz aller Behandlungen definitiv kinderlos bleiben, rententechnisch wie bisher verkraften. Vor allem sollte man die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern stark verbessern, so dass sich auch wieder mehr Paare frühzeitig an das Projekt Kind wagen, und nicht erst, wenn’s schon fast zu spät ist.
LG Vero
Die Diskussion ist natürlich sehr emotional, weil die ungewollt Kinderlosen durch derartige Maßnahmen noch einmal zusätzlich an den Schmerz über ihre Situation erinnert werden. Ungewollt Kinderlose wollen Normalität, sie wollen eine Familie, und nicht „stigmatisiert“ werden.
Aber man darf nicht vergessen, dass das Hauptproblem die GEWOLLTE Kinderlosigkeit oder relative Kinderarmut in Deutschland ist, die das jetzige Rentensystem in Frage stellt. Es ist ja zu Zeiten entstanden, als man sich noch gar nicht ausmalen konnte, dass die Geburtenrate so drastisch runtergeht. Und da ist unsere Generation generell bestraft, weil sie z.Zt. die Renten der Eltern zahlt, aber überhaupt nicht weiß, ob das System fortbesteht. Wenn nicht bei unserem Renteneintritt genügend junge Zahler da sind, dann funktioniert das System schlichtweg nicht mehr. Es MUSS also etwas getan werden, und das hat nichts mit Sympathien für politische Fraktionen zu tun. Wg. der Konjunktur und leeren Kassen wird sich vieles in Zukunft ändern.
Bei der momentanen demographischen Entwicklung tun sich schon mal grundsätzliche Ungerechtigkeiten auf; Familien, die mehrere Kinder aufziehen, fragen sich m.E. zu recht, warum sie nicht mehr bei den Renten entlastet werden, zumal sie ja der Republik mehrere zukünftige Rentenzahler „liefern“ und die Erziehung/“Aufzucht“ der Kinder sehr kostenintensiv ist. Familien werden ja z.B. besonders durch die Mehrwert-Steuer belastet, weil sie gezwungen sind, einen Großteil ihrer Einkünfte auszugeben (Lebensmittel, Kleidung...).
Das System ist also überhaupt nicht mehr gerecht, weil ja ein Teil der Bevölkerung ganz freiwillig nichts mehr zur zweiten Säule des Rentensystems, der „Produktion von zukünftigen Rentenzahlern“, beiträgt. Das darf man nicht vergessen: viele Frauen, Paare verzichten ganz auf Kinder oder beschränken sich z.B. auf nur ein Kind und leben gut damit, das ist auch ihr gutes Recht.
Man müsste also die ganze Sache staffeln, um mehr Gerechtigkeit hineinzubekommen; z.B. die mit 2,3 oder mehr Kindern sollten bestimmte Abschläge bekommen; genauso die ungewollte Kinderlosen in Höhe ihrer Aufwendungen für die selbst gezahlten KIWU-Behandlungen. Ich denke aber nicht, dass es in irgendeiner Form vertretbar wäre, dass ungewollte Kinderlose als besonderes Trostpflaster rententechnisch so behandelt werden – wenn es denn nun zu einer Staffelung der Beiträge kommen sollte – wie Familien mit mehreren Kindern.
Viel besser wäre es natürlich, sofort ganz viele positive Anreize zu schaffen, damit die Deutschen mehr Kinder bekommen, dann sind solche Themen nämlich erst mal wieder vom Tisch und man könnte den traurigen Anteil derjenigen, die trotz aller Behandlungen definitiv kinderlos bleiben, rententechnisch wie bisher verkraften. Vor allem sollte man die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern stark verbessern, so dass sich auch wieder mehr Paare frühzeitig an das Projekt Kind wagen, und nicht erst, wenn’s schon fast zu spät ist.
LG Vero