hallo ihr lieben,
hab oft an euch gedacht aber hab es in den letzten tagen einfach nicht mehr an den pc geschafft
grund:
Geburtsbericht von Eric und Lisa
Lisa am 04.12.2004 um 3.11 Uhr mit 1980g / 42cm
Eric am 04.12.2004 um 3.36 Uhr mit 2090g / 42cm
Am 3.12. war am Mittag meine Untersuchung in der 33. Schwangerschaftswoche bei der Frauen-ärztin (Fa). Mit den Beiden Krümeln war alles o.k.. Ich hatte leider immer mehr Anzeichen für eine Schwangerschaftsvergiftung, das heisst hoher Blutdruck, immer grössere Ansammlung von Wasser im Körper, usw.
Aufgrund dieser Symptome meinte meine Frauenärztin, sei eine normale Geburt auszuschliessen und es würde ein Kaiserschnitt gemacht.
Um den Verlauf der angehenden Schwangerschaftsvergiftung zu kontrollieren, sollte ich mich jeden Tag wiegen (Wasseransammlung kontrollieren) und früh / abends Blutdruckmessen und bei Verschlechterung sofort meine Frauenärztin auf dem Handy anrufen.
So ging ich ziemlich traurig von der Untersuchung nach Hause, war ich doch immer von einer natürlichen Geburt ausgegangen und die Beiden hatten sich auch mit Kopf nach unten in Geburtsposition gedreht.
Nun gut, ich wollte ja das Beste für die Kleinen und versuchte mich mit dem Gedanken an einen Kaiserschnitt anzufreunden.
Am Abend war dann die vorletzte Runde vom Geburtsvorbereitungskurs, wo ich mich zum Thema Kaiserschnitt schlauer machte.
Am Abend ging dann, wie ich jetzt weiss, der erste Teil vom Schleimpfropf ab, aber ich dachte, dass käme vielleicht von der vorangegangenen Untersuchung.
Den Freitag verbrachte ich fast komplett auf dem Sofa, denn bis auf ein wenig Ziehen im Bauch und Rücken war ich tot müde. Am Abend so gegen 22.00 Uhr, war der Blutdruck 150/98 und wir beschlossen, wenn er am Samstagmorgen immer noch so ist, die Frauenärztin anzurufen.
Gegen Mitternacht gingen wir dann ins Bett.
Schon eine halbe Stunde später musste ich aufs WC, was in den letzten Tagen fast stündlich meine Nachtruhe störte.
Wieder im Bett, hatte ich das Gefühl ich müsste wieder und bin wieder aufs WC (wie ich jetzt weiss, ging Lisas Fruchtwasser ab) und da war dann plötzlich die erste Wehe, super schmerzhaft, was mich total erschreckte, wurde doch immer gesagt, alles geht langsam los und steigert sich dann.
Auf die erste Wehe folgte gleich die zweite ohne Pause. Ich weckte Antonio und schlich ins Wohn-zimmer aufs Sofa, die Wehen waren immer noch super stark und ohne Pause, aber ich schaffte es noch allein vom Sofa aufs WC zum „grossen“ Geschäft, die Wehen erreichten, wie ich jetzt weiss, ihr Maximum und ich kam nicht mehr vom WC. Antonio hatte inzwischen meine Frauenärztin am Telefon, die er mir dann auch gab, aber ich konnte zwischen dem veratmen der Wehen schon nicht mehr richtig sprechen und war ziemlich in Panik. Meine Fa meinte ich solle mich zusammenreissen und mich auf den Weg ins Krankenhaus machen.
Ich schaffte es immer weniger, die Wehen zu veratmen, und mit Antonios Hilfe gelangte ich ins Schlafzimmer aufs Bett. Wieder die Fa, wir sollen losfahren…also rief Antonio seinen Vater an, er sollte uns fahren, damit er mir beim veratmen helfen konnte, immerhin 20min Autofahrt bis ins Krankenhaus. Aber ich kam kaum bis in den Flur, da musste ich wieder aufs Bett, ich konnte vor Wehen nicht mehr laufen, begann auch zu bluten und das eine Geschoss Treppe war nicht mehr machbar. Also ordnete die Fa per Telefon an, die Ambulanz zu rufen.
Die waren dann auch innerhalb von fünf Minuten da, nebst Frauenärztin und Anestesisten. Die Fa der Ambulanz stellte fest, dass die Geburt kurz bevor stand und meine Wehen inzwischen Presswehen waren, die ich in meiner Panik immer schlechter veratmete. Mir wurden Infusionen gelegt, keine Ahnung was…auf jedenfall hatten sie viel Mühe dabei, da zwischen den Wehen kaum ein paar Sekunden Pause waren. Da es bei uns im Treppenhaus ziemlich eng ist, kamen sie mit der Trage nicht hoch. Inzwischen war noch eine Frauenärztin hinzugekommen. Es hiess, dass die Geburt nun wohl zu Hause stattfinden muss. Davon hab ich kaum noch was mitbekommen, denn bei Presswehen nicht zu Pressen nahm mich voll in Anspruch.
Also wurden im nächstgelegen Krankenhaus zwei Ambulanzen mit Brutkästen und Ärzteteam zur Abfahrt vorbereitet und sind dann doch nicht losgefahren, denn der Anestesist meinte, dass es doch die Transportplane gäbe und wir müssen versuchen ins Krankenhaus zu kommen. Ich atmete inzwischen immer panischer und versuchte nicht zu pressen.
Aus unserem Wohnungsflur wurde noch der Schuhschrank rausgeräumt und mir wurde im Bett die Transportplane untergeschoben, dann haben sie mich runtergetragen, die Frauenärztin hinter mir immer…nicht pressen...nicht pressen…leichter gesagt als getan und das alles nur im Pyjamaoberteil…alles andere hatten sie mir irgendwann ausgezogen.
Dann ging es mit Blaulicht ins nächtsgelegene Krankenhaus, was meine Fa, die in der anderen Klinik auf uns wartete, nicht gut fand, aber laut Fa der Ambulanz war das zeitlich nicht mehr zu schaffen.
Antonio kam mit den Ärzten im Notarztwagen hinterher.
Dann ging es direkt in den Kreissaal und ich konnte pressen, da taten die Wehen nur noch halb so weh, auch wenn ich das mit dem Pressen am Anfang nicht so ganz richtig machte, zum Glück wohl, so sind wir wenigstens bis ins Krankenhaus gekommen. Antonio war inzwischen bei mir, zum Glück, denn nach insgesamt fünf mal pressen war Lisa da und schrie.
Dann gingen die Wehen zurück….20min Pause. Dann gingen die Presswehen wieder los, wenn auch weniger intensiv. So schaffte ich es nicht Erics Köpfchen mit einer Wehe weit genug rauszupressen und er blieb für ein paar Sekunden im Geburtskanal stecken. Aber bei der nächsten Wehe war auch er da und schrie.
Die Beiden wurden aber sofort in die Kinderabteilung gebracht, so dass ich sie nicht gesehen hab.
Dann ging das warten auf die Nachgeburt los…und zog sich hin….nach einer halben Stunde wurde dann entschieden die Nachgeburt zu holen, da die Gebärmutter nicht mehr zum Arbeiten zu bewegen war.
Antonio ist zu den Kindern gegangen und ich bekam eine Vollnarkose. Nach 25min war das auch geschafft und ich kam langsam zu mir.
Ich wurde nun mein Pyjamaoberteil los und bekam eines der flotten Krankenhausnachthemden und kam auf mein Zimmer.
Später kam Antonio zu mir und zeigte mir auf der Videokamera unsere Beiden Krümel.
Ich hatte leider bei dem ganzen Chaos viel Blut verloren und bin bei den ersten Versuchen gegen 10.00 Uhr zu meinen Krümel zu kommen ohnmächtig geworden, so dass mein erster Besuch bei Ihnen auf Abend verschoben wurde, was dann auch klappte.
Lisa war ok und nur zur Temperaturüberwachung im Brutkasten. Eric hatte Atemprobleme und lag mit Sauerstoffmaske im Brutkasten. Dazu kam noch, dass er durch das Einklemmen bei der Geburt von der Lippe aufwärts über Nase, Augen und Stirn ein Hämatom hatte (wie grosser blauer Fleck) und alles etwas angeschwollen war.
Dadurch funktionierte die Maske nicht und er wurde am nächsten Tag im Brutkasten unter eine Sauerstoffglocke gelegt. Zum Glück hat er es geschafft so zu atmen und musste nicht intubiert werden.
Inzwischen geht es jeden Tag voran. Alle Beide liegen schon in einem Bettchen und sind dabei zu lernen, wie man an der Brust nuckelt, denn bisher wird die Muttermilch mit einem kleinen Schlauch über die Nase acht Mal am Tag direkt in den Magen gespritzt (Magensonde), da die Frühgeborenen den Saug-Schluckreflex noch nicht ausgebildet haben.
Nun werden nach und nach die Mahlzeiten vergrössert, um dann nur noch sechs Mal am Tag zu sein. Wenn wir Glück haben, sind sie Weihnachten zu Hause.
ich hab den bericht einfach schnell kopiert, denn ich muss gleich wieder los ins krankenhaus, wir sind jetzt dabei mit den beiden das "brusttrinken" zu lernen.
aber so wisst ihr wenigstens bescheid.
ich drücke allen ganz fest die daumen
