Hallo Ihr Lieben,
schön, dass Euch mein mega-posting nicht allzu sehr gelangweilt hat. Hier erst mal die Gedichte, die ich Euch noch versprochen hatte:
Sehnsucht
Aus „Babygeflüster" von Birgit Zart
Ganz tief in uns gibt es eine Sehnsucht.
Es ist die Sehnsucht nach unserem Wunschkind,
es ist die Sehnsucht danach, endlich auch Mutter zu sein.
Diese Sehnsucht wohnt in jeder Frau.
Sie wohnt in uns seit Eva, sie ist also uralt, so alt wie wir Frauen selbst es sind.
Sie ist ein Teil von uns,
so wie wir ein Teil von ihr sind.
Das war schon immer so.
Als unsere Mütter schwanger gingen mit uns,
da haben wir sie spüren können, ihre Sehnsucht nach uns.
Und vielleicht ja auch schon früher.
Als unsere Mütter uns in den Armen hielten,
da spürten wir ihre Sehnsucht nach uns dann auch körperlich.
Was für ein wundervolles und zauberhaftes Gefühl das war !
So eine tiefe Vertrautheit,
so eine sichere Geborgenheit,
so viel Wärme und Liebe
sind es,
was unsere Mütter in sich für uns in sich verwahrt hielten,
um es uns dann am Anfang unseres Lebens schenken zu können.
So kam die Sehnsucht zu uns.
Sie wurde uns geschenkt durch die Liebe unserer Mütter.
Als unsere Mütter uns dann aus ihren Armen gaben,
damit wir die Welt mit eigenen Füßchen kennen lernen können,
da war dieses großartige Geschenk schon unseres..
So tief schon in uns, wie auch in unseren Müttern.
Und wir lebten und spielten mit der Sehnsucht,
in unzähligen kleinen Barbiepuppen,
in Teddyschmusereien,
und bald schon bauten wir unsere ersten kleinen Höhlen,
waren schon richtig kleine Neandertalerinnen,
gaben unserer Sehnsucht ein Heim.
Das taten wir unsere ganze Kindheit hindurch,
immer auf die eine oder andere Art.
Als wir älter wurden,
da begann unser Körper sich zu verändern.
Wir wurden auch körperlich zu Frauen.
Wir trugen die Sehnsucht in uns.
Also wurden wir schon wieder zu kleinen, potenziellen Müttern.
Unmittelbar nach dem wir zur Frau wurden,
bekamen wir unsere ersten Kinder,
um das Sehnsuchts-Geschenk unserer Mütter an sie weiter zu geben.
Das war schon immer so.
Bei allen Frauen.
Nur nicht bei uns.
Denn wir sind Kinder einer anderen Zeit.
Andere Zeiten haben andere Eigenschaften.
So erbten wir in unserer Generation
nicht nur die Sehnsucht nach unseren Kindern von unseren Müttern,
sondern auch Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und Selbstkontrolle.
Als wir zu Frauen wurden,
bekamen wir keine Kinder,
sondern die Antibabypille.
Wir sind seit Eva die erste Generation von Frauen,
der es möglich werden sollte,
unsere Kinder in Unabhängigkeit von anderen zu empfangen und groß zu ziehen.
Dies ist eine hervorragende Idee der Evolution,
denn zu lange hatte sie zusehen müssen,
wie unsere Beschützer einfach weggehen,
auf die Jagd, in den Krieg,
und eines Tages nicht mehr wiederkamen.
Um dieses besser zu verkraften,
um dem Schicksal ein gemessener Partner zu sein,
begannen wir,
auch die beschützenden Eigenschaften in uns anzulegen.
Also lebten wir unsere Sehnsucht nicht gleich durch unsere Kinder an sich,
sondern dadurch, dass wir ihnen und uns eine größere Sicherheit verschafften.
Wir besuchten Schulen, bildeten uns,
aus Sammlerinnen wurden auch kleine Jägerinnen,
wir können unsere Mahlzeiten nicht nur zubereiten,
wir können sie uns auch besorgen,
und in schlechten Zeiten den Mammut auch selbst erlegen.
In uns tragen wir also eine vollkommen neue Qualität der Mutterschaft.
Einige von uns hat dies ein wenig verwirrt.
Denn nicht unsere mütterlichen Qualitäten haben sich verändert,
auch die Lebensabschnitte, in denen wir unsere Kinder empfangen,
haben sich verschoben, verändert.
Von unseren Müttern erlernten wir die Fähigkeit,
unmittelbar nach dem „zur Frau werden",
unsere Kinder zu empfangen.
Wir aber möchten und werden unsere Kinder empfangen,
erst nachdem wir auch kleine Jägerinnen geworden sind.
Das ist viel, viel später.
Und anscheinend schwieriger,
denn uns fehlt noch das Erbe,
unsere tiefe Sehnsucht nach einem anderen Zeitplan zu leben.
Wir sind längst zu Partnern der Evolution geworden,
wir sind alle kleine „Evoluzzerinnen".
In dieser Partnerschaft liegt die Verantwortung,
hier und jetzt, in diesen Generationen,
aus der Herausforderung der Veränderung
wieder kleine und wesentliche Geschenke für unsere Töchter zu machen.
Ja, es geht und es wird so sein!
Du kannst es, ich kann es,
jede von uns kann es.
Wir bekommen unsere Kinder auch als mütterliche Jägerinnen.
Wir müssen es nur lernen.
Und ich verspreche dir,
es fehlt viel weniger, als du denkst,
um dieses auch wahrhaftig zu schaffen und zu erreichen.
Machen wir uns also auf den Weg.
Legen wir zuallererst das Erbe unsere Mütter in uns frei.
Ihr tiefes Wissen um die Mutterschaft vergangener Generationen.
Und gehen wir dann Schritt für Schritt den Herausforderungen entlang,
um unser eigenes großes Geschenk dann,
an die Generationen weiterzugeben,
die da nach uns kommen werden.
Es gibt immer eine Generation „danach".
Unser Erbe und unser Zeitgeist werden sich also wieder vereinen,
so, wie das schon oft in unserer Geschichte war.
Wieder halten wir die Zukunft in unseren Händen und unseren Herzen.
Das ist die Garantie dafür,
dass diese Zukunft eine gute und richtige Zukunft wird.
Unsere Töchter werden kleine Jägerinnen sein.
Sie werden unsere Geschenke in sich tragen.
Und auch die Geschenke unserer Mütter.
Sie werden beides in sich vereinen.
Ja, wir werden sie in den Armen halten.
Unsere Wunschkinder.
Töchter und Söhne.
Wir müssen ihnen einfach nur entgegen gehen,
ihnen unsere Herzen wieder öffnen.
Für sie all unsere Liebe in uns wiederfinden,
versammeln
und zur Verfügung stellen.
Dafür müssen wir einfach nur uns selbst wieder finden.
Unsere Ängste und Hoffnungen
An die richtigen Plätze zurück geben.
Uns dem Leben hingeben. Unserer Liebe,
und dann,
erinnern wir uns auch wieder,
wie wir empfangen.
Wir alle wissen sehr genau, wie das geht.
Denn dieses Wissen ist ein Geschenk unserer Mütter.
Wir müssen uns nur erinnern............
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Und hier das 2.
Ich bin Dein Kind
Aus „Babygeflüster“ von Birgit Zart
Ich bin der Zweifel.
Ich bin der Zweifel, der steht, für:
Ich rauche
Ich trinke
Ich bin nicht perfekt
Ich bin Älter
Ich bin unzulänglich
Ich bin launisch
Ich weiß nicht, ob ich soviel von mir hergeben kann und will und soll
Ich weiß nicht, ob ich die Gererationslinie durcheinanderbringen darf.
Ich weiß nicht, ob eine Schwangere nicht jünger und naiver sein sollte.
Ich frage mich, ob ich eine gute Mutter sein kann
Ich frage mich, ob ich als Mutter noch eine gute Frau sein kann
Ich habe Angst, mein ganzes Leben damit durcheinander zu bringen.
Ich habe Angst vor der Zeit
Ich habe Angst vor der Welt
Ich habe Angst vor mir
Also habe ich Angst vor DIR.
Ich bin dein Kind
Ich verlange nichts von dir
Es gibt keine Rabenkinder
Also gibt es keine Rabenmütter
Ich kenne den Zweifel
Ich kenne das Fragezeichen
Und ich kenne die Angst
Seit allem Anbeginn.
Sie haben mir noch nie im Wege gestanden.
Immer nur Dir.
Ich wollte nie zur Angst
Wollte nie zum Zweifel
Ich wollte immer nur zu dir.
Ich will zu dir.
Ich will, dass Du mich siehst.
Ich will in Deinen Armen liegen
Ich will dich zu meiner Mutter machen
Ich will dass du mich jetzt spürst,
mich riechst,
ich will, dass Du mich rein lässt
Schau, wie dein Herzenstürchen aufgeht.
Stück für Stück.
Ich will an deinem Herzen liegen.
Ich weiß,
es wird sein, wie es immer war.
Ich weiß,
dass ich einfach nur ein Kind bin
nicht mehr nicht weniger
nicht zu früh
nicht zu spät
sondern jetzt.
Ich kenne die Mutter in dir.
Und ich kenne meinen Vater.
Ihr seid das, wo hin ich gehöre.
Denn ich bin nur ich
Und du einfach nur du.
Ich stelle keine Bedingungen.
An nichts und niemand.
Nicht an mich, nicht an dich.
Die Zeit steht immer hier und jetzt
Und ich bin hier und jetzt.
Die Zeit ist gut.
Du bist gut.
Ich bin gut.
Alles ist gut.
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So, Ihr Lieben, muss mich auch schon wieder verabschieden, weil ich noch einen längeren Geburtstagsbrief schreiben muss.
Liebe Grüße,

Shantisa
Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten. (Hilde Domin)