Hallo alle!
Erst noch mal vielen Dank für den Trost, hat mir super geholfen, dass Ihr alle mitfühlt. Mir gehts erstaunlich gut.
Dass sich überhaupt mal was eingenistet hat, ist doch kein schlechtes Zeichen, oder? Ich hatte fast ein Dutzend Embryotransfere ohne jegliche Einnistung plus IUI ohne Erfolge und endlich mal HCG 5-stellig. Natürlich war es dann eine herbe Enttäuschung, besonders der Moment im US, als der Arzt suchte und suchte und keinen weiterentwickelten Embryo fand und schließlich sagte "das sieht nicht gut aus". Ein Alptraum! Auch wenn ich vorher skeptisch war, habe ich mit meinem Liebsten schon über Namen nachgedacht und über unser Leben und wie es sich verändern wird, auch wenn erst die 6. Woche erreicht war. Zum Glück habe ich außer einer Vertrauten keinem sonst etwas davon erzählt. Die Leute hätten sich Sorgen um mich gemacht. Allerdings ist es sicher viel viel schlimmer, wenn man das Kind später verliert. So hatte ich noch keinen Herzschlag gesehen oder weitere Details. Und ich war durch Blutung und schlechtem Progesteronwert gleich gewarnt worden.
Zweiter Schock war wirklich die Notwendigkeit der Ausschabung. Ich habe ein paar Tage damit gerungen, ob es nötig ist. Ich fühlte mich einsam, weil ich meine FÄ nicht befragen konnte, da sie im Urlaub ist. Ich dachte, muss das denn sein bei missed abortion, kann man nicht warten und es geht von alleine weg? Typisch, was nicht hingehört, wird sofort wegoperiert. Ich hatte Angst, dass meine Schleimhaut verletzt wird und sich nie wieder etwas einnisten kann. Mir reichten die Infos darüber nicht aus.
Aber es kam anders:
Ich habe es heute durchführen lassen und bin voll davon überzeugt. Ich wurde supergut und so freundlich behandelt, wie man es sich nur wünschen kann.
Ich war in der Tageklinik Altona (ein Stockwerk unter unserer Praxis). Ich habe zu dieser Klinik großes Vertrauen, da sie seit vielen Jahren ständig diese OPs durchführen. Die Ärzte sind vorwiegend um die 55-60 Jahre und machen täglich nur das seit Jahren.
Man muss nüchtern dahin, da Vollnarkose. Vollnarkose halte ich für gut, denn während der Ausschabung darf man sich nicht bewegen, sonst könnte der GM wirklich was passieren.
Die Narkoseärztin war sehr nett und mitfühlend über den Grund der OP.
Den Arzt (Dr. Gallinat) kannte ich schon von der BS. Er erklärte, dass Missed Abortions häufig sind (8% aller SS. Meist ist der Embryo genetisch nicht ok und bildet daher nicht die richtigen Hormone). Meine wichtigste Frage, ob eine OP überhaupt nötig sei, beantwortete er voll überzeugend. Wenn man es nicht durchführt, kann Folgendes eintreten:
1. Es blutet sehr lange. Dabei ist der Muttermund offen, denn die Hormone sind noch hoch. In der Folge kann es daher zu Infektionen der GM kommen.
2. Die Missed Abortion kann, wenn sie nicht ganz weggeht, verkalken und dann zum Einnistungshindernis werden.
Das saß bei mir - alle Zweifel beseitigt!
Dann für mich noch eine Erleichterung: es wird in der Tagesklinik nicht mit scharfen Löffeln herumgekratzt, sondern ein Sauger verwendet, der die überflüssige SH absaugt. Dies ist schonender und kann viel seltener zu Verletzungen führen.
Die Narkose war ausser dem Pieks für die Kanüle angenehm. Dass man immer so wegschlummert ohne sich wehren zu können, ist echt ein Phänomen. Als ich aufwachte, dachte ich zuerst, ich bin zu Hause. Endlich leckeren Tee trinken! In der ersten Stunde hatte ich ein mensähnliches Ziehen und es kam noch ordentlich Blut. Das ist aber normal, denn es soll ja alles locker abfließen.
Alle waren sehr nett, die Narkoseärztin kam vorbei und sagte, dass alles ok war.
Dann Dr. Gallinat, den ich noch mal alles fragen konnte. Hatte aber eigentlich keine Fragen und daher haben wir uns lieber über Pferde und Reiten unterhalten.

Nach 2 Stunden kann man abgeholt werden (nicht alleine weggehen, da Narkose. Wenn keiner kann, geht auch Taxi).
Es blutet noch ein bisschen (wie erwünscht), aber nicht dramatisch. Man bekommt ein Rezept für ein Antibiotikum und für ein Mittel, damit sich die GM-Muskulatur wieder strafft. Bin wirklich erleichtert und mir ist schon fast langweilig zu Hause, so gut geht es mir. Montag kann ich wieder arbeiten gehen.
Das Antibiotikum Doxyciclin nicht mir Milch oder Joghurt einnehmen - ca. 2 Stunden warten. Aber auch nicht nüchtern, mir ist es ein bißchen auf den Magen geschlagen, da habe ich schnell Brot hinterhergegessen, damit es mir nicht schlecht wurde.
Also, wenn mal so etwas bei Euch eine Missed Abortion eintreten sollte - was ich selbstverständlich nicht hoffe - keine Angst, in Hamburg gibt es gute Zentren dafür! Ich denke nur an die armen Frauen in anderen Ländern oder auch in nicht spezialisierten Krankenhäusern, die von "Metzgern" behandelt werden.
Nach so einer OP muss man 1 Woche später zur Kontrolle. Wenn alles ok ist, noch 2-3 Monate mit Befruchtungen warten (sprich Kondom oder anderes verwenden), da die Möglichkeit einer Wiederholung zunächst höher ist. Na ja, der 1. Zyklus ist sowieso meist durcheinander.
Es grüßt Euch
Laura
PS:
Xandra: machst Du derzeit HI? Womit wurden die 4 Follies stimuliert? Ist doch eigentlich ganz gut, dass nicht nur 1 da ist, erhöht die Chance. Vor Vierlingen hätte ich aber keine Angst, mindestens 2 sind meist nicht so gut und kleiner.
Yassi: was macht Deine Serie Hamburg Kultur?
Mäusschen: schönes Wochenende. BS tut immer mehr weh als GMS oder anderes kleineres, denn der Bauchraum wird mit Gas voll gepumpt, das einfach weh tut, wenn es langsam verschwindet.
Britsch: Du hast genau Recht!